Erwartungstypen 2023

Abbildung 1 zeigt die Verteilung der seit 2020 erhobenen Erwartungstypen unter den Befragten der diesjährigen Studie. Zu dem Prozentwert ihrer Verteilung in der aktuellen Stichprobe ist zusätzlich der Prozentwert der Veränderung zum Vorjahr angegeben. 

Abb. 1

Erwartungstypen 2023

  • Zufrieden Moderate
  • Umweltbewusste, engagierte Optimisten
  • Überforderte Ängstliche
  • Enttäuschte Radikale
  • Desinteressierte Zurückgezogene

  • Vereinfachung und Verengung
    Flexible Öffnung
    Politische und gesellschaftliche Belebung
    Unpolitische Stilllegung

    29 %

    Zufrieden Moderate

    - 4 %

    2022: 33 %
    2021: 32 %
    2020: 31 %

    22 %

    Umweltbewusste, engagierte Optimisten

    - 7 %

    2022: 29 %
    2021: 27 %
    2020: 25 %

    20 %

    Überforderte Ängstliche

    + 4 %

    2022: 16 %
    2021: 20 %
    2020: 18 %

    20 %

    Enttäuschte Radikale

    + 8 %

    2022: 12 %
    2021: 14 %
    2020: 13 %

    9

    Desinteressierte Zurückgezogene

    - 1 %

    2022: 10 %
    2021: 8 %
    2020: 13 %

    29 %

    Zufrieden Moderate
    22 %

    Umweltbewusste, engagierte Optimisten
    20 %

    Überforderte Ängstliche
    20 %

    Enttäuschte Radikale
    9

    Desinteressierte Zurückgezogene

Insgesamt zeigt sich hier, dass Rufe nach einer vermeintlichen Krise der Demokratie nicht unbegründet sind: Wie sich auch an Umfragegewinnen der rechtspopulistischen AfD in Deutschland zeigt, verzeichnet der Erwartungstyp der Enttäuschten Radikalen Zugewinne von ganzen 8 Prozent, gefolgt von den Überforderten Ängstlichen, die verglichen mit 2022 einen Zuwachs von 4 Prozent der Befragten verbuchen können. Demgegenüber finden sich deutliche Verluste im moderaten bis progressiven Lager: Der Anteil der Engagierten Optimisten sinkt in der diesjährigen Studie um ganze 7 Prozent, der der Zufriedenen Moderaten um 4 Prozent. Damit kann insgesamt das Fazit gezogen werden, dass eine deutliche Veränderung der Stimmung in der deutschen Bevölkerung ins Negative zu erkennen ist. Diese Tendenz wird durch verstärkte Unsicherheiten und Ängste durch die Krisen der letzten Jahre begründet. Die in diesem Jahr festgestellten Veränderungen in der Verteilung der Erwartungstypen sind darüber hinaus die stärksten Verschiebungen seit Beginn der Studienreihe im Jahr 2020.